Brunnenpflicht für den Bürgermeister – Brunnen I

Von der Bedeutung der Villinger Brunnen  ?

Am Riettor „bei dem Kaeferberg“ leitete man einst das Brigachwasser in die Bächle der Stadt.

Auch wenn der traditionsbewusste Villinger auf die spontanen Frage ganz sicher drei markante Brunnen kennt, den Narro-Brunnen, den Radmacher und den der Villingerin, so dürfte ihm der große Rest nur nach reiflichem Überlegen einfallen: der Brunnen der Baremer Trachtenträgerin, der des Romäus und des Franziskus und all die vielen, die in den Gassen stehen: Rosengasse, Bärengasse und Gerberstraße, Brunnenstraße und Rietgasse, Kanzleigasse und Färberstraße und natürlich der kunstvolle Motivbrunnen auf dem Münsterplatz von Klaus Ringwald.

Was man aber aus der Distanz nicht weiß: Kann man das Villinger Brunnenwasser auch trinken?

Nun, man möge sich vor dem sommerlichen Trunk an jedem der Brunnen vom Hinweisschild „Trinkwasser“ überzeugen. Der Münsterbrunnen wird indes mit abgeleitetem Wasser aus der Brigach und über den „Sägebach“ gespeist, was die Brunnenpflege über das Jahr nicht einfach macht.

Markant bis 1868: des Kaiser’s Brunnen‘ von 1554 auf dem späteren ‚Latschariplatz‘, auch wenn die Bildsäule mit Ferdinands Kopf schon 1799 zusammenbrach. Hier der Blick in die Obere Straße.

 

Die Aufgabe des Brunnen-Aufsehers hatten vor mehr als 200 Jahren (1796) dann auch jeweils drei Anwohner bei den 28 (!) Stadtbrunnen.

Und weil das Brigachwasser bei Riettor in die Stadt-Bächle und zu den Brunnen geleitet wurde, waren „auf dem Kaeferberg“ der Bürgermeister Knoll, der Alt-Zunftmeister Singer und Meinrad Grüninger die verpflichteten „Brunnebutzer“ .

 

 

Alle Brunnenaufseher, auch

der Apotheker, der Kaplan und der Spitalmeister sowie der Chorregent samt dem Löwenwirt und dem Syndicus,

Auch „auf dem Kaeferberg“ mit der legendären Käferburg plätscherte einst ein Brunnen, den der Bürgermeister mit zwei anderen Anwohnern zu pflegen und sauber zu halten hatte.

waren bestellt, um die stete Reinlichkeit der Brunnen zu sichern. Sauberkeit galt auch für die „Bäch‘“, denn diese konnten gestaut werden, um bei Brandgefahr die Feuereimer zu füllen.

Das ging gut, so die Aufarbeitung der alten Ratsprotokolle durch Ulrich Rodenwaldt, wenn sich „kein Wuest“ oder Sperrmüll ansammelte. Dann mussten die Stadtknechte die Anlieger ermahnen.

 

Übers Sommerhalbjahr sind die städtischen „Brunnebutzer“ jedoch eher mal im Urlaub, denn so ganz und gar attraktiv sind die Brunnentröge nicht in jedem Fall, wie nicht nur der „Katerbrunnen“ sich gelegentlich beweist.

Weshalb aber sommers alle Brunnen auch nur einen ‚brinzlig dünnen Strahl‘ abgeben??

Sommerhitze halt! Nur kein Wasser verschwenden….

 

 

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar