Das Gasthaus „Hölzlekönig“ – Weitere Besonderheiten von W ilfrtied Steinhart
Ein Schwenninger Wirt wollte kurz nach 1900 in der Nähe der bekannten Tanne „Hölzlekönig“ an der Straße nach Villingen ein Ausflugslokal bauen. Von Schwenningen erhielt er dazu keine Genehmigung, denn man traute ihm das nicht zu. Danach stellte er einen Antrag bei der Stadt Villingen, die ihm dies dann genehmigte.
Seine Kinder, die danach auf badischem Gebiet wohnten, brauchten eine Sondergenehmigung, um im nahe gelegenen württembergischen Schwenningen zur Schule gehen zu können.
Es gibt nach m. Kenntnis kein Buch vor 1972 über Schwenningen, in dem das Gasthaus „Hölzlekönig“ erwähnt wird. Ebenso auch keines vor 1972 über Villingen, in dem das Gasthaus „Hölzlekönig“ benannt wird.
Doch die Schwenninger Bürger wussten wohl immer, dass das Gasthaus auf Villinger Gebiet liegt, während die Villinger Bürger immer der Ansicht waren, dass das Gasthaus auf Schwenninger Gebiet liege, da es nach dort auch viel näher ist.
Selbst Herbert Schroff, dem nicht nur fotografischen Kenner von Villingen, war dies nicht bekannt. Sonst wäre dieses bedeutende Gebäude in einem seiner Bildbände sicher erwähnt worden.
Am 01.01.1972 wurde die symbolische Geburtsstunde von Villingen-Schwenningen unmittelbar vor diesem Gasthaus gefeiert.
Doch die beiden Städte könnten unterschiedlicher nicht sein. Hier Villingen, die stolze Zähringer- und Beamtenstadt, da Schwenningen, das einstige Bauerndorf, das sich zur Uhrenstadt entwickelt hat.
Genau hier war die Grenze, früher mit Schlagbaum, zwischen dem Herzogtum Baden und dem Königreich Württemberg. An dieser Stelle standen auch die noch im Museum vorhandenen alten Grenzschilder von Württemberg bzw. Baden.
Alles in allem:
Das Gasthaus Hölzlekönig sollte aus den oben genannten Gründen Objektschutz erhalten.
gez.Wilfried Steinhart