Zu seinen Lebzeiten vor mehr als 500 Jahren hätte sich der Lokalheld Romäus, der legendäre Villinger mit körperlich herausragend riesigen Maßen und mit eigentlichem Namen Remigius Mans, nicht gefallen lassen, dass er gar 25 Jahre auf sein Comeback warten müsse. Doch vor nunmehr 25 Jahren ist dem so geschehen.
Anlässlich der Planungen zur 1000-Jahr-Feier im Jahre 1999 muss kurz zuvor wohl auch ein Auftrag durch die Stadt Villingen-Schwenningen und über den damaligen Jubiläums-Manager Klaus Winterhalter ergangen sein, den wohl die beiden Nachfolger der vorherigen Kunstschmiede des Klaus Walz an der Goldenbühlstraße erledigten: Ein Romäus aus Metall, gute dreieinhalb Meter hoch, mit Hellebarde in der Linken, die Hutzier mit Federkonturen und an der Rechten ein in Holz nachgebildetes Tor, dass der Legende nach das einstige Stadttor in Rottweil symbolisieren sollte, das der Riese Romeias dort einst ausgehängt und nach Villingen getragen haben soll.
Doch Romäus wurde auf dem Firmengelände wohl ganz und gar vergessen: Bestellt, wohl auch bezahlt aber eben nicht abgeholt!
Für den heutigen Kunstschmied Clemens Baumann von „Kreativ in Metall“ bleibt bis heute ein Rätsel, als man ihn nach des Romäus‘ Standort und dem unklaren, ja seltsamen Hintergrund befragte: Der Romäus gehöre ihm nicht, stamme auch nicht aus seiner Werkstatt und sei wohl seinen Vorgängern zuzurechnen, von denen er die frühere Kunstschmiede Walz übernommen hatte.
Und so kam es vor zwei Jahren dazu, dass der längst verwaiste und vergessene Romäus in Metall bei einzelnen Personen in der Bürgerschaft auffällig wurde und man an Andreas Flöß, Villinger Architekt und Gemeinderat der Freien Wähler, die Idee richtete, dem Lokalhelden doch endlich die gebührende Platzierung zu gewähren. Möglichst im Innenring und dann auch nahe dem Turm, der dort längst seinen Namen trägt.
Es dauerte zwar, doch nutzte Flöß die Gelegenheit, in jüngst öffentlicher Gemeinderatssitzung die Idee publik zu machen, den seit 25 Jahren und seit der 1000 Jahrfeier verwaist stehenden Romäus im Vorgarten einer Schlosserei umzusetzen.
Somit gilt nach Andreas Flöß und seiner Fraktion der Freien Wähler: der Romäus in Metall komme möglichst in den Ring, westlich des benannten Turms, ziemlich hin zum Fußgängerweg, wo er dann auch an Fasnacht die jährliche Hexen-Taufe der selbigen Zunft nicht stören würde.
Nun wurde die Idee auch noch ergänzt, denn auch das Denkmal des Stadtgründers Berthold III. gegenüber der Tonhalle zieht um. Deshalb könne man für den Romäus auch den Granit-Findling verwenden, auf dem bislang seit Jahrzehnten der Berthold steht, dieser nun aber 20 Meter östlich einen neuen Platz auf einer 16 Tonnen schweren Betonplatte finden soll. Der Findling würde also frei für eine neue Nutzung.
Im Zusammenhang mit diesem elften Bauabschnitt der Ringanlagen im Bereich des Bertholddenkmals, fand Flöß damit Gehör bei OB Jürgen Roth, der zusicherte, dies alles prüfen zu lassen.
Andreas Flöß hofft nun, dass auch ein wenig Druck aus der Bürgerschaft einsetzt, so dass der Lokal-Romäus nach namensgleichem Turm und Brunnen nun auch ein Denkmal in Metall erhält, das ja längst schon bezahlt ist und seit Jahrzehnten im Eigentum der Stadt steht, während der Romäus als realem Besitz lange schon geduldet noch auf fremdem Gelände hockt.
NACHTRAG:
ALSO, ICH WEISS DOCH , DASS DU EIN INVESTIGATIVER HISTORIKER BIST.
Umso schlimmer, dass ich mich blamiert habe.
Aber jetzt weiß ich über die Radmacherwette Bescheid.
Ja, das war ein Schuss in den Ofen.
GOTT SEI DANK HAST DU MICH AUF DEN RICHTIGEN WEG GEBRACHT !
Also, ich habe,so glaube ich,
zu diesem Thema schon zwei Kommentare abgegeben.
Ich will beide nochmal zusammenfassen:
Es ist eine Schande, dass die ROMAEUS-PLASTIK 25 Jahre nicht
(am richtigen Platz, Anm.d.Red)aufgestellt wurde.
Obwwohl sie doch wohl ordentlich bezahlt wurde.
1962 stand ich in der ersten Reihe – zwischen dem damaligen Stadtgarten und dem Oberen Tor-
um beim Zieleinlauf der zweiten Romaeus-Wette
(Hilfe, das war die Radmacher-Wette;Anm. d.Red.)
dabei zu sein.
Man kann nur Herrn Flöß dankbar sein, dass er sich der Sache angenommen hat.
Auch hier irrt der Kommentator Kurz,
denn der Flöß hatte bos vor Monaten von alle dem nix gewusst
und musste von wob. darauf hinbgewiesen werden.
So war das!
Also, 1962 war ich in vorderster Reihe zwischen Stadtgarten und Oberem Tor dabei beim Zieleiinlauf.
Das waren noch Zeiten, als Villingen sich zu seiner Geschichte bekannt hat.
Heute sind alle nur noch mit Selbstverwirklichung beschäftigt.
Das damalige Ereignis der Wiederholung der Wette von Romäus ist heute undenkbar.
Herr, hilf dem Hern Kurz…schnell