Leidenschaft als Arzt und Historiker

Vor 100 Jahren:  Johann Nepomuk Häßler eröffnete 1925 seine Praxis

Februar 1981:  Johann Nepomuk Häßler, promovierter Arzt und Heimathistoriker, ist im 83. Lebensjahr in seiner Heimatstadt Villingen gestorben. Mit ihm verlor die Stadt einen ihrer damals profiliertesten Bürger, dessen Ruf als Mediziner bis in dessen hohes Alter über die Grenzen der Stadt hinausreichte.
Sein Leben begann 1898, sein Berufsleben war engagiert und über Jahrzehnte voller Opfer und endete am 27. Februar 1981.

Am 20. März 1925 ließ sich Doktor Häßler in Villingen als Arzt nieder, nachdem er zuvor in Freiburg Medizin studiert hatte. Er praktizierte und therapierte über die Stadt hinaus und in allen damals umliegenden Gemeinden.

Längere Zeit betreute er Gäste und Patienten im Waldhotel, die ‚Kassenheime‘ Waldeck und Kirneck sowie das ehemalige Kloster und Internat Maria Tann.

Tag und Nacht war er unterwegs, auch bei schlechten Wegverhältnissen der Kriegs- und Nachkriegszeit, in Zeiten der Epidemien und des Ärztemangels nach dem zweiten Weltkrieg.

Der gebürtige Villinger war lange Jahre Mitglied der Landesärztekammer Freiburg. Von 1928 an bis zum Kriegsende übernahm er als Sanitätsarzt die Ausbildung der Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes in Villingen.

Doktor Häßlers privates Interesse galt vor allem der Geschichte der Stadt Villingen. 1969 wurde er für seine besonderen Verdienste um Stadt und Land seiner Heimat mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Er beschäftigte sich mit Familien- und Stammbaumforschung, verfügte über eine umfangreiche Sammlung geschichtlicher Werke und bereicherte das Angebot der Bücher über Villingen mit zwei Werken aus seiner Hand:
eines über die Loretto-Kapelle, im anderen über die Belagerung Villingens im Spanischen Erbfolgekrieg.

Reichhaltiges Material lieferte ihm für seine Arbeiten die Chronologie seit dem 14. Jahrhundert zu seiner Abstammung aus einer hier ansässigen Familie.

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