Anhaltende Spekulation ums Radmacher-Zeichen
Wer in Villingen den Radmacher-Brunnen kennt und damit eventuell auch weiß, wer des Gyxlins Tochtermann“ war, der erinnert sich wohl auch an die Wiederholung der Radmacherwette im Jahre 1962 durch Helmut Glatz aus Unterkirnach.
Hansjörg Fehrenbach, einst in städtischen Hochbau-Diensten der Stadt und auch Archivar der Narrozunft, glaubt aktuell erneut an die Besonderheit des gemeißelten Radmacher-Zeichens in der Durchfahrt des Oberen Tores.
Dieses Zeichen sei wohl eher nicht der benannten Wiederholung in 1962 zuzuordnen, wie dies auch der Historien-Kenner und Architekt Konrad Flöß anzweifelt, sondern gehöre wohl ins 16. Jahrhundert.
Jener Zeit, als die Originalwette stattfand.
Dies entspreche, so Fehrenbach, auch der Recherche des Kunsthistoriker Wolfgang Zahn. Dieser hatte im Auftrag des Landesdenkmalamtes 1968 die Inventarisierung aller denkmalwürdigen Objekte in Villingen vorgenommen und diese auch beschrieben und fotografiert.
Dabei benannte Zahn auch das Rad mit acht Speichen und das großformatige, stark verwitterte Fresko „Kreuzabnahme“ in der Durchfahrt des Oberen Tores.
Das Fresko wurde vor vielen Jahren in mühevoller Arbeit abgenommen und befindet sich heute im Franziskaner beim Abgang ins Untergeschoss.
Und weil diese Entstehungszeit für das Fresko nach Zahn ins 16. Jahrhundert zu datieren ist, gelte dies nach Fehrenbach auch für das Relief des mysteriösen Rades.