nach Daniele Biehl SK und Christiane Lehmann
Nur wenige Villinger werden sich an eine frühere Kenntnis erinnern oder diese gar nie gehabt haben. Doch hinter einer unscheinbaren Maueröffnung, mitten auf dem Villinger Friedhof, verbirgt sich die Aufschrift „in vino veritas“ – „im Wein liegt Wahrheit“ – und dahinter liegt ein alter Weinkeller.
Wie aber kam es zu dieser in massivem Stein gefassten Einrichtung, die deutlich in der handels-geschäftlichen Vergangenheit Villingens genutzt wurde.
Das heute eher nur unscheinbare Gemäuer gehörte einst zur Firma Spathelf an der Landwattenstraße, zu deren Lagerstätten auch ein Weinkeller gehörte.
Dort lagert Spathelf wohl zunächst die importierten Fassweine, die dann, wie auch beim Mitbewerber, dem Kolonialwarenhändler Martin Oberle am Stöckerbergle, auf Flaschen gezogen wurden und ein eigenes Firmen-Etikett erhielten.
Und so stammt der benannte Weinkeller aus dem frühen 20. Jahrhundert, als der Friedhof, der auch ‚Gottsacker‘ genannt wurde, noch deutlich kleiner war und nur den heutigen nördlichen Teil umfasste.
Als man nach 1965 den Friedhof südlich nach Süden erweiterte, kam die Lage des Weinkellers zum Areal dazu.
Christiane Lehmann, Stadt- und Friedhofsführerin, stellt dazu fest: „Den Weinkeller entdeckt man gut, wenn man von der Kapelle in Richtung der Ehrenfriedhöfe und dann immer geradeaus geht.“