Villinger „Affenfrage“ geklärt

Die gelegentlich populär-historische Villinger „Affenfrage“ an Stammtischen und bei Jahrgangstreffen Ü 60 ist geklärt!

Es war das ehemalige Schuhhaus Kleinhans an der Ecke vordere Brunnenstraße/Niederestraße, wo eine Tierfigur wie der „populäre Affe auf dem Schleifstein“ Kunden und Passanten auf vier Metern Höhe tagtäglich begrüßte.

Zu den Schuhgeschäften früherer Zeiten gehörten neben Kleinhans, die Fachgeschäfte Hässler, Köstner, Kammerer, Würthner und Rosenfelder, die allesamt Familien-geführt waren.

Und so gab es kaum eine Villinger Familie, die nicht zu einem der Villinger Schuhgeschäfte einen speziellen Bezug hatte.
Von der Oma bis zum Enkel galt das oft jährlich zu erneuernde Schuhwerk in den 50-er und 60-er Jahren der Aufmerksamkeit des langjährigen Personals.

Dass bei der Anprobe von Schuhen an Kinderfüßen einst tatsächlich auch „Röntgenstrahlen“ aus Kästen mit drei-seitig angebrachten Gucklöchern angewandt wurden, will man heute doch wohl eher als „grausigen Irrtum“ vergessen.

Heute nun ein wenig Nostalgie zum Villinger Affen, der sich über das wieder populäre und zugängliche Schroff-Archiv hat finden lassen und zu dem auch die original und passende „Mercedes-Schuhe“ Werbung wohl aus den 30-erm und 40-er Jahren passt.

 

Längst steht anstelle des „Affen-Hauses“ schon seit Jahrzehnten das Geschäfts-, Praxis- und Wohnhaus „Deichmann“.

Bei dessen Neubauarbeiten zum Aushub, so erinnert sich der ehemals Städtische Hansjörg Fehrenbach vom Amt für Hochbau,
„sei der Ostgiebel des Nebenhauses, der früheren Bäckerei Hug, vis-à-vis vom „Fisch Doller“ an der obersten Rosengasse in die Grube gestürzt“
und musste nach historischem Bild saniert werden.

Doch kein Grund zur Klage, denn das „Bistro“ im Erdgeschoss wurde über viele Jahre zur absolut ultimativen Szene-Kneipe, wo anfangs gar ein Koch aus Nordafrika selbst Hochzeitspaare und deren Gäste bewirtete und wo im Obergeschoss in der Tanz- unmd Balettschule Tessari manch junge Elevin die schönen Schritte erlernte.

1 Gedanke zu „Villinger „Affenfrage“ geklärt“

  1. Sehr schöner Beitrag!
    Weckt Erinnerungen.
    Der Affe war ein Hingucker.
    Bei jedem Gang in der Kindheit über die Niedere Straße war der Affe Thema.
    Die Röntgen-Kästen kenne ich auch noch.
    Man war fasziniert, die eigenen Füße so zu sehen.
    Ich wollte beim Schuhkauf immer zu Hässler.
    Dort gab es immer die Lurchi-Hefte von Salamander.

    Noch ein Ausflug in die Vergangenheit:
    Meine Eltern haben 1947 geheiratet.
    Damals mangelte es noch an allem.
    Doch bei Schuh-Kammerer konnte man Brautschuhe ausleihen.
    Das hat meine Mutter auch getan.

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