Nur wenige Villinger haben ihn in 1964 wohl persönlich kennengelernt oder auch nur seine Präsenz bemerkt, als er sich mit seinen herausragenden Federzeichnungen, verlegt von der damaligen Kunstanstalt Meyle & Müller, den historischen Motiven der Stadt Villingen widmete.
Fred Dries, geboren 1899 in Alt-Breisach, erlernte den Beruf des Goldschmieds an der Kunstgewerbe-Schule Pforzheim. Während seiner ersten Berufsjahre überzeugte er mit Entwürfen für Schmuck, wirkte als Illustrator und als Grafiker.
Als Leiter der Goldschmiede-Meisterklasse in Schwäbisch Gmünd, als Pädagoge und Lehrer für Werkkunst lehrte Dries von 1946 bis 1964 an der dortigen Fachhochschule.
Mit einer Professur wurde Fred Dries schließlich Leiter aller Meisterklassen für Schmuck und Goldschmiede an dieser Schule.
Neben weiteren Kunstmappen in anderen Städten schuf er für die Stadt Reutlingen den Entwurf einer Amtskette für den Oberbürgermeister Oskar Kalbfell zu dessen 60. nach dem Vorbild anderer Städte.
Die dortige Wirtschaft war bestrebt, wieder „einen historischen Brauch zu begründen und mit der Absicht, den um das Wohl der Stadt verdienten ehemaligen OB zu ehren“.
Wie es die Amtskette des Villinger Bürgermeisters aus dem 16. Jahrhundert markiert, setzte man damit in der Neuzeit ein Zeichen der Würde, geschmückt mit blauen Email-Medaillons, der Darstellung der Marienkirche, dem Reben-Männle, einem Porträt von Friedrich List und einer Maschine als Symbol für die Reutlinger Industrie. Damals ausgeführt von den Juwelieren Lachenmann und Lehmann.
Dries schuf um 1960 auch vier Zeichnungen des Basler Münster und der dortigen Universität zu deren 500-Jahrfeier.
Mit ihm als Mit-Autor entstand ein Lehr- und Werkstatt-Besuch „Der Jung-Goldschmied“, das dem Nachwuchs des Goldschmiede-Handwerks diente. Nur wenig als mehr ist zu lesen, seit Dries die Villinger Mappe schuf. Dries verstarb 1973.
Ich kannte Fred Dries bis jetzt nicht. Also, wer war er ?
Auf jeden Fall ein ausdrucksstarker Künstler,der mit Feder und Stift hervorragend umgehen konnte.
Dass seine Passion, in vielen Städten und Ländern die historischen Gebäude zu zeichnen, vor Villingen nicht Halt gemacht hat, ehrt ihn und die Stadt.
Beim Betrachten der Zeichnung vom Münster und Münsterplatz kam es mir vor,
als hätte manche seiner Werke schon einmal gesehen.
Vielleicht als Buchillustration.
Ich habe in verschiedenen Büchern und Schriften von Villingen geblättert, aber nichts gefunden.
Vielleicht kann jemand dazu etwas sagen?
Tja, lieber Rainer,
mit dem Dries ist das so eine Sache…
Vielleicht nur ein Durchreisender mit viel künstlerischem Talent.
Aber den Guido Schreiber, den kennst du sicher!
Gruß wob.
Klar, den Guido Schreiber kenne ich und mag seine Bilder.
Mein Vater hatte sogar ein Bild von ihm.
Es war der Kaiserturm, in dessen Schatten er großgeworden ist.
Leider ist das Bild verschollen trotz aller Nachforschungen.
Er hatte es wohl für eine Ausstellung zur Verfügung gestellt, aber nicht mehr zurückbekommen.
Also, Hauptsache, es erfreut jetzt jemand anderes.