Von der französischen Kaserne, einem Schützenbunker und den alten Tennisplätzen

Wer erinnert sich an die späten 40er und an die frühen 50er Jahre, ist die 2023-er-Frage des Stadtarchivs im Zusammenhang mit der neuen Bebauung „Oberer Brühl“ zwischen Pontarlier-, früher Lessing-, und Richthofenstraße.

Und da kramt man doch gerne zurück, auch in die Jahre um 1959-62/63.

„Wir wohnten lange Zeit in der Lessingstraße/ heute Pontarlier und ich hatte einen Schulfreund und Spielkameraden mit Namen Schüle. Die Familie mit zwei größeren Schwestern, eine arbeite nach meiner Erinnerung in der Wäscherei Dudeck, Brunnenstraße, die jüngere heiratete später den inzwischen längst verstorbenen Schreiner Günter Moser, Rietgasse, wohnte in einer recht wohnlichen Baracke, die in direkter Nähe zu den ehemaligen Tennisplätzen lag ( Ziff. 4, Pfeil links).
Von der Lessingstraße führte ein eher unbefestigter Fuß-und Radweg links von der Breiten Mühle zu den Tennisplätzen. Tennislehrer war damals ein Herr Schwarz.

Die eigentliche Zufahrt zum Tennis war von der Richthofenstraße; ein Durchgangssträßchen, wie auf dem Plan zu vermuten, war das von der Breiten Mühle her nicht.
Gleich südlich von der benannten Baracke verlockte ein sog. Schützenbunker zum reizvollen Spiel: gemauert aus Ziegelsteinen, so meine Erinnerung mit einer Höhe von weniger als zwei Metern, einem betonierten flachen Kegeldach, hatte der Bunker etwa einen Durchmesser von 3-4 Metern.

Wir zündelten darin und brachten uns auch mal knapp eine Rauchvergiftung bei, als wir glaubten, geschnittene Ahornblätter könnten im Herbst gewickelt in Zeitungspapier als Zigaretten dienen???

Zwei Züge reichten wohl, die Gefahr zu erkennen…
Wann die Schüles dort auszogen, weiß ich nicht, auch nicht, wann der Bunker, gleich süd-westlich der Villen an der Waldstraße, geschleift wurde…“

2 Gedanken zu „Von der französischen Kaserne, einem Schützenbunker und den alten Tennisplätzen“

  1. Da hat sich viel getan am Oberen Brühl.
    Ich habe Bilder im Südkurier gesehen, die das zeigen.
    Nachdem die Familie Kurz in die Hornberger Straße umgezogen war,
    gehörte diese Gegend auch zu meinem Revier, denn ich hatte zwei Schulfreunde,
    die dort wohnten.
    Einer in der Breiten Mühle, der andere schräg gegenüber in der Waldstraße.
    Am Tennisplatz waren wir oft und schauten nach den Mädchen,
    die dort in ihren weißen Röckchen Tennis spielten.
    Vom Franzosenkino habe ich schon ein anderes Mal erzählt.
    Ein weiterer Anziehungspunkt war der Economat.
    Wenn man Glück hatte, traf man am Eingang einen jungen Franzosen,
    den man zweisprachig, halb deutsch, halb französisch, überreden konnte,
    Gitanes oder Gauloises und die Musikzeitschrift Salut les Copains ( ähnlich Bravo ) mitzubringen.
    War eigentlich nicht erlaubt.
    Erwähnen möchte ich noch das alte Schwimmbad (Franzosenbad ).
    Dort habe ich Schwimmen gelernt beim Bademeister Hugger
    so hieß er, glaube ich.

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    • Der alte Huger (ein g reicht glaub‘ ich)
      nahm nicht nur schon in den 1930er-Jahren Sportabzeichen ab,
      er war irgendwie der städt. Sport-Papst…wohl auch für den Turnverein
      Sein Sohn Werner Huger war Lehrer an der Kfm. Schule mit WeGe
      und später Schulleiter in Stockach.
      Werner war stark engagiert beim GHV.

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