Vum Fahrrad Fleig, dem Villing un dem sire Schelle

Als jüngst durch einige interessierte Villinger das neue, alte Schroff-Bild-Archiv als vom Stadtarchiv informativ gestaltet die Gesprächsrunde machte, bewies auch Herbert Stoffel seine individuell historische Erinnerung.

Zu einem Schrofff-Bild, dass jüngst dem früheren Königsfelder Schulleiter zugesandt wurde und ihn an seine familiäre Kindheit und Jugend in der Vöhrenbacher-straße zwischen Hubenloch und Kasernen erinnern sollte, schöpfte der Bub der frühen 50er fast gar „aus dem Vollen“, als es um das einstige Eckhaus Vöhrenbacherstraße und Romäusring, gegenüber der „Hollerith“, dem ehemaligen Gasthof “ Engel“ ging.

 

„Ja, vom ‚Villing‘ habe ich mein erstes Fahrrad. Ein „Herkules“, noch ohne Gangschaltung.
Gekauft 1953 vom Erstkommunionsgeld. Das markante und auffällige Haus gehörte der Rosa Matt,
genannt
„Matte Rosa“, später verheiratete Eppers.“

Als eigenartig muss bis heute gelten, dass das Haus sowohl dem Fahrradhändler Fleig auch die Fahrrad-Reparaturwerkstatt von Franz (?) Villing im kleinen Nebengebäude (links) und dem Tante-Emma-Laden Schreiber diente.

Mit dem jüngeren ihrer beiden Söhne, dem Klaus Eppers, ging Herbert zur Schule und er erinnert sich zweifelsfrei:

Marta Eppers gehörte zu jenen religiös engagierten Frauen, die wie in vielen anderen Familien es auch praktiziert wurde, jedes Jahr eine wunderschöne Weihnachtskrippe aufbaute, die bis zum 2. Februar, dem Tag Maria Lichtmess, andächtig bestaunt wurde und bis dahin stehen blieb.
Ihre Figuren galten zu großen Teilen als selbstgemacht, was Marta mit größter Kunstfertigkeit beherrschte.
Die Matt-Ebers-Krippe besichtigen zu dürfen, war auch für die ganz jungen Villinger immer ein besonderes Erlebnis.“

Und Herbert Stoffel ist sich ganz sicher:

„Übrigens vu mim erschte Fahrrad han i n d‘ „Schelle“, wo uf dem Deckel dann tatsächlich
au no Franz Villing“ drufstoht.“

3 Gedanken zu „Vum Fahrrad Fleig, dem Villing un dem sire Schelle“

  1. Hallo, wob,
    ich kann es nicht lassen.
    In dem Haus war an der Vöhrenbacherstraße auch ein Lebensmittelladen.
    Auf dem Heimweg von der Bubenschul kaufte ich dort BUBBLE-GUM.
    Eingepackt in Papier, Farbe rosa, strenger,undefinierbarer Geschmack.
    Auf dem Weg über das Hubenloch (inzwischen wohnten wir in der Richard-Wagner-Straße)
    übte ich das Bubblen!
    Zuhause angekommen, musste ich das ZEUG sofort in den Mülleimer werfen.
    Meine Mutter bestand darauf.

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    • …lies nochmal den Text.
      Ich hatte dem Foto nach rechts zunächst zu wenig Bedeutung beigemessen.
      An der Fassade des Ladens hing auch ein Dreh-Automat,
      in dem man sich diverse Süßigkeiten, wie gebrannte Sonnenblumenkerne,
      anwählen konnte, um diese dann gegen 20 Pfennig (??) aus dem Fach zu klauben…

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      • …..stimmt. Ich erinnere mich gut an den Drehautomaten.
        Dort habe ich auch einiges rausgelassen.
        Das Tolle war, dass in dem Automat auch verschiedene kleine Figuren zu bekommen waren.
        Diese waren aus Bakelit (Vorläufer von Plastik) oder aus bemaltem Ton.
        Man musste aber schon einige Münzen investieren, um endlich das zu bekommen, was begehrenswert war.
        Einen solchen Automaten gab es auch an der Breiten Mühle in der Waldstraße.
        Noch was zur Breiten Mühle:
        Dort war auch ein Milch -Tante -Emma -Laden. Die hatten schon sehr früh Langnese-Eis in einer runden Kühlbox.
        Ich weiß nicht mehr, wie viele Capri -Eis ich dort geschlotzt habe.

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